Seit Beginn des Jahres herrscht die sogenannte Bonpflicht. Dies bedeutet, dass Händler dazu verpflichtet sich, mithilfe von elektronischen Kassensystemen allen Kunden bei jedem Kauf einen Bon auszudrucken, und zwar ohne Aufforderung. Das gilt für den Einzelhandel, aber auch für den Bäcker, den Friseur und die Apotheke. Mit dieser Pflicht wird versucht, Steuerbetrug zu verhindern. Vor allen Dingen kleinere Unternehmen haben mit dieser Pflicht so ihre Probleme. In vielen Geschäften müssen die Kassen umgerüstet werden, oder es wurden sogar Neuanschaffungen notwendig. Schon bereits vor der Einführung am 1.1.2020 war diese Regelung sehr umstritten. Bis heute hat sich daran nichts geändert. Rund 56 Prozent der Menschen lehnen diese Vorschrift ab, rund 32 Prozent sind dafür. Das ergab jetzt eine Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts YouGov, die repräsentativ sein soll. An dieser Umfrage nahmen 2071 Menschen teil.
Gegner der Bonpflicht
Die Verbraucher, die sich gegen die Bonpflicht aussprechen, geben als Hauptgrund den zusätzlichen Abfall an. Rund 86 Prozent der Gegner nennen dies als Grund für die Ablehnung. Zudem denken viele auch, dass diese Bonpflicht nicht in der Lage ist, gegen Steuerhinterziehung im großen Stil zu wirken. Auch die zusätzlichen Kosten für die Händler sowie die vielen Zettel im Portemonnaie wurden als Grund genannt. Auch der Handelsverband Deutschland (HDE) kritisiert erneut die Bonpflicht. Hauptgeschäftsführer Stefan Genth sagte, dass die Steuerhinterziehung wirkungsvoll bekämpft werden müsse, die Bonpflicht aber nicht zu diesem Ziel führe. Weiterhin erklärte er, dass allein schon die verpflichtende Einführung von technischen Sicherheitseinrichtungen in den Registrierkassen sicherstellen würde, dass keine Steuern hinterzogen werden.
Befürworter der Bonpflicht
Die Befürworter der Pflicht schließen sich der Argumentation der Regierung an, die das Erschweren der Steuerhinterziehung beinhaltet. Man ist der Meinung, dass dies schwerer wiege als die Nachteile wie beispielsweise der Müll.
Fazit:
Natürlich ist es wichtig, die Steuerhinterziehung so schwer wie möglich zu machen. Dennoch ist es eine Tatsache, dass die neue Bonpflicht sehr viel Müll erzeugt. Zudem das Papier, das dafür verwendet wird, nicht einmal recycelt werden kann, und nicht in der Altpapier Tonne entsorgt werden kann. Zudem ist es ebenfalls eine Tatsache, dass jeder, der Steuern hinterziehen will, sich davon sicher nicht von ein paar Kassenbons abhalten lassen wird.
